Dieser Beitrag untersucht die bildliche Repräsentation des Nationalsozialismus in Geschichtsschulbüchern der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) von 1960 bis 1988 mit inhaltsanalytischen Verfahren. Dabei kann gezeigt werden, dass die Schulbuchabbildungen die DDR-eigene Deutung des Nationalsozialismus plausibilisieren und legitimieren. Nationalsozialistische Täterschaft wird durch Bilder zumeist mit dem Wirken von “Kapitalisten” in Verbindung gebracht, während bei den Verfolgten eine hierarchische Abstufung zwischen “antifaschistischen” und jüdischen Opfern erfolgt. Lediglich in der letzten Ausgabe vor dem Ende der DDR findet sich eine leichte Verschiebung des Narrativs. Zudem wird unter Bezug auf den geschichtsmethodischen Diskurs in der DDR untersucht, wie die Didaktisierung der Bilder im Schulbuch zur Vermittlung dieses Deutungsmusters beiträgt.